Der Igel

Erinaceus europaeus

Igel auf Moos | © Marcus Bosch © Marcus Bosch

Der bekannteste heimische Igel ist der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus). Der Name kommt von der dunkelbraunen bis grauen Brustmitte. An der Kopfoberseite hat das Tier meist einen keilförmigen, dunklen Fleck. Zwischen Auge und Nase ist eine V-förmige, dunkle Zeichnung zu sehen. Der Igel besitzt kräftige Vorderbeine, die ihm als Grab- und Kratzwerkzeuge dienen.

Seine Schnauze läuft spitz aus und ist beweglich. Die Augen sind im Vergleich zu anderen Insektenfressern groß, jedoch für Säugetiere im Allgemeinen recht klein. Der Stachelansatz beginnt in der Kopfmitte. Die längsten Stacheln befinden sich auf dem Vorderrücken, weil dort die Hauptangriffsfläche für Feinde ist. Ausgewachsene Igel tragen rund 8000 Stacheln. Bei diesen handelt es sich um umgebildete Haare. Wenn Igelbabys geboren werden, haben sie bereits 100 weiße Stacheln. Bei ausgewachsenen Exemplaren reicht die Stachelfärbung von braungelb bis grau. Die Tiere werden bis zu einem Kilo schwer.

Lebensraum und Verbreitung

Ein Igel im Laub | © Andreas Giessler © Andreas Giessler

Die Art ist in ganz Westeuropa verbreitet, von Portugal, Irland und dem Mittelmeer bis Mittelskandinavien. In östlicher Richtung kommt der Braunbrustigel in ganz Italien vor bis zur Odermündung, dazu in einem Querstreifen in Russland bis zum Ural. Ebenso gibt es Inselpopulationen zum Beispiel auf Korsika, Sardinien und den dänischen Inseln.

Hinsichtlich ihres Lebensraumes sind Igel recht anspruchslos, solange es gute Schlupfmöglichkeiten gibt. Sie leben oft an Laubwaldrändern mit dichtem Gebüsch, in Gehölzen, Hecken, Parks und Gärten, auch innerhalb menschlicher Siedlungen. Die Art meidet Nadelwälder und nasses Gelände wie zum Beispiel Moore.

Igel-Geräusche

Igel-Bellen

Schreiende Jungtiere

Igel frisst

Igel auf Nahrungssuche

Nahrung

Oft und gerne Raupen, Käfer, Käferlarven und Regenwürmer. Die Zusammensetzung der Nahrung variiert mit der Jahreszeit. Auf dem Speiseplan stehen außerdem Früchte, Samen und Schnecken

Feinde

Zum Opfer fallen oft Junge und Kranke, vor allem durch Iltis, Marder, Luchs, Dachs, Fuchs, Hund und Habicht. Viele Igel sterben im Straßenverkehr. Neu hinzu kam in den letzten Jahren automatische Mähroboter, die im Garten eingesetzt werden und vor allem jungen Igeln gefährlich werden können.

Fortpflanzung

Igel werden im zweiten Lebensjahr geschlechtsreif. Ein bis zwei Würfe jährlich, die Wurfgröße besteht aus 2-7 Jungen. Die Trächtigkeit dauert ca. 30-40 Tage. Von Ende April bis Ende August ist Fortpflanzungszeit.

Verhalten

Der Igel besitzt ein reichhaltiges Bewegungsrepertoire: Er kann kriechen, traben, langsam pirschen, schnell laufen und sogar seitwärts Gehen und Schwimmen sind im Programm. Sie sind standorttreue Tiere und suchen Nahrung rings um ihre Nester. Droht Gefahr, rollt sich der Igel zur stacheligen Kugel zusammen. Er kann mehrere Stunden in dieser Stellung ausharren. Die Art ist nachtaktiv und begibt sich von Mitte November bis Mitte März in den Winterschlaf. Direkt darauf folgt eine einmonatige Phase besonderer Aktivität mit großem Bewegungsradius.

Seine Nester baut der Igel an geschützten Stellen in Gestrüpp, an Baumwurzeln oder geeigneten Mulden. Dazu verwendet er Laub, selten Gras. Die Unterschlüpfe besitzen einen Durchmesser von 30 bis 60 cm und haben ca. 20 cm dicke Wände.

Gefährdung

Laut Bundesnaturschutzgesetz zählen Igel zu den besonders geschützten Tieren. Man darf sie nicht fangen, verletzen oder töten und auch nur in besonderen Ausnahmefällen - z.B. wenn der Igel offensichtlich krank ist - mit nach Hause zur Pflege nehmen.

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